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Kombinierte Hydroponik und Aquaponik – Die Zukunft eines nachhaltigen Anbaus?
Der Anbau in geschlossenen Wasserkreisläufen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Während reine Hydroponik-Systeme eine präzise Kontrolle über Nährstoffe ermöglichen, bietet Aquaponik den Vorteil eines biologischen Gleichgewichts durch Fischhaltung. Doch was passiert, wenn man beide Systeme kombiniert? Welche Vorteile ergeben sich, und welche Herausforderungen müssen beachtet werden?
Die Vorteile eines geschlossenen Wasserkreislaufs
Ein kombiniertes Hydroponik und Aquaponik-System verbindet das Beste aus beiden Welten. Einer der größten Vorteile ist die Wasserersparnis. In herkömmlichen hydroponischen Systemen ist ein regelmäßiger Wasserwechsel erforderlich, da sich Nährstoffüberschüsse oder Ungleichgewichte ansammeln. Diese Abwässer können die Umwelt belasten. Ein kombiniertes System nutzt dagegen das Wasser effizient, indem es die Ausscheidungen der Fische als natürliche Nährstoffquelle integriert. Dadurch wird das Abwasserproblem minimiert.
Fische und Nährstoffe – Der Vorteil des Fischwassers
Ein wesentlicher Vorteil der Aquaponik im Vergleich zur reinen Hydroponik ist die Art der Nährstoffversorgung. In einem aquaponischen System werden die Pflanzen nicht nur durch synthetische Nährstofflösungen versorgt, sondern auch durch die Ausscheidungen der Fische. Diese enthalten eine Vielzahl von wichtigen Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor, Kalium und Spurenelemente, die von den Pflanzen direkt aufgenommen werden. Fischwasser bietet daher eine natürliche und vielfältige Nährstoffquelle, die das Wachstum der Pflanzen auf natürliche Weise unterstützt. Im Gegensatz zu reinem Hydroponik-Wasser, das in der Regel auf synthetische Dünger angewiesen ist, ist Fischwasser nicht nur nährstoffreich, sondern enthält auch organische Verbindungen und Mikroben, die das Pflanzenwachstum fördern und die Bodenqualität verbessern. Das biologische Gleichgewicht im System, unterstützt durch die Symbiose zwischen Fischen und Pflanzen, trägt somit zu einem gesunden, nachhaltigen Anbau bei und minimiert den Bedarf an externen Nährstoffzufuhr.
Gezielte Nährstoffanpassung – Die Herausforderung meistern
Ein häufiges Argument gegen Aquaponik ist die eingeschränkte Kontrolle über die Nährstoffe. Pflanzen mit hohem Bedarf an Kalium, Magnesium oder Eisen können in einem reinen Aquaponik-System schnell an Grenzen stoßen. Hier kommt der kombinierte Ansatz ins Spiel:
Kalium: Wird oft in höheren Mengen benötigt, kann jedoch separat ergänzt werden, ohne das Fischwohl zu beeinträchtigen.
Magnesium: Wichtig für die Chlorophyllproduktion, kann in Form von Bittersalz zugeführt werden.
Eisen: Besonders essenziell für Blattgrün und oft ein limitierender Faktor in Aquaponik. Eine gezielte Ergänzung durch Chelate (z. B. Fe-EDDHA) ermöglicht gesunde Pflanzen ohne Mangelerscheinungen.
Durch diese gezielten Ergänzungen bleibt der natürliche Kreislauf intakt, während gleichzeitig optimale Wachstumsbedingungen sichergestellt werden.

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Mikrobielle Helfer – Ein unsichtbarer Vorteil
Ein oft unterschätzter Aspekt sind die Mikroorganismen im Wasser. In einem aquaponischen System übernehmen nitrifizierende Bakterien die Umwandlung von Ammonium in Nitrat – eine ideale Stickstoffquelle für Pflanzen. Doch darüber hinaus gibt es eine Vielzahl weiterer Mikroben, die Wurzelwachstum und Nährstoffaufnahme positiv beeinflussen.
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Rhizobakterien fördern die Wurzelgesundheit und helfen bei der Aufnahme von Phosphor.
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Mykorrhiza-Pilze können in Substratsystemen integriert werden, um eine noch bessere Nährstoffverfügbarkeit zu gewährleisten.
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Anaerobe Zonen im Biofilter tragen zur Bildung von Huminsäuren bei, die wiederum das Pflanzenwachstum stimulieren.
Diese natürlichen Prozesse machen den Einsatz von chemischen Zusatzstoffen bei der kombinierten Hydroponik und Aquaponik weitgehend überflüssig und schaffen eine nachhaltige Anbaumethode.

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Fazit – Eine zukunftsfähige Lösung?
Die kombinierte Hydroponik und Aquaponik eröffnet neue Möglichkeiten für nachhaltigen und ressourcenschonenden Pflanzenanbau. Während die kontrollierte Nährstoffzufuhr aus der Hydroponik präzise Anpassungen ermöglicht, sorgt das aquaponische Element für ein stabiles, biologisch aktives System.
Besonders in Zeiten wachsender Umweltprobleme und steigender Nachfrage nach effizienten Anbaumethoden bietet diese Hybridform eine zukunftsweisende Alternative – mit Vorteilen für Pflanzen, Umwelt und letztendlich auch für den Anbauer.